Halbmondclique Frenkendorf

 

 

Meh Wiese und Wald – und das zwar bald!

Weisch no früener, sisch noni lang här,
sich dra z erinnere isch nid so schwer.
Schön ischs gsi wo mir im Wald si go spiele mit dä Pfadfinder,
und glehrt häi mit dr Natur umgoh, scho als Chinder.
Dr Fluss und s Bächli häi denne no ihre Wäg sälber gfunde,
hüt muesches go sueche im Beton unde.
Wos früecher grüent und blüet het wie vrruckt,
wärde hüt nur no Stei und Zemänt an Bode abe druckt.
Früehner hesch Angscht vode Bienli gha,
wenn dure Garte rennsch,
hüt hesch d Sandale a,
will dr uf dä Platte süscht d Füess vrbrennsch.
Au jedes no so chliine Pflänzli het sis Plätzli gha,
und käi Mensch ket sich je gstört do dra.
Hüt chasch Vrtilger chaufe für jedes Chrut und jedes Moos,
dä wird sogar ygsetzt uf dr Wiese und uf dr Stroos.
Und für jedes Chrüttli im Garte,
gits dr passendi Topf, in modärne Farbe.
Jede Hobbygärtner will exotischi Strücher und Pflanze,
keine will numme no untermne baselbieter Chirsibaum tanze.
Die Neophyte düe eusi yheimische Pflanze vrdränge,
und sich immer meh in Vordergrund zwänge.
Au s Ungeziifer will mä vrjage,
und chauft äs Mitteli drfür im grüene Lade.
An dr Fasnacht laufts hützutags au so,
als Schissdräckzügli duesch total unter goh.
D Cliquene duet me immer meh vrtriibe,
am Schluss duet nur no die grossi Party bliibe.
Äs kritischs Sujet uspiele, dasch hüt sekundär,
hauptsach d Party nochm Umzug wird legendär.
D Waageburge nämme die ganzi Gass y,
an dene füehrt käi Wäg vrbii.
Immer grösser, lüter, wilder, das isch s Motto,
dört dure z cho isch wie nä sächser im Lotto.
Anstatt Mimösli, Orange und Gmüess wo si vrschänke,
gits hüt Schnäps, Kondom und Energie Drink,
das git äim z dänke.
Au zum Ässe findsch bald käi Mählsuppe odr
Ziibelewähie meh,
näi s git nur no Döner, Burger und asiatischs Mah-Meh.
D Fasnachtstraditione düei immer meh vrschwinde,
au d Schnitzelbänkler chasch scho fasch nümm finde.
Wotsch an Schnitzelbank-Obe in d Beiz, denn bisch dört äläi,
no chönntischs grad so guet im Telebasel luege, äläi dähäi.
D Fasnacht findet nümm in dä Bäize statt,
hüt feschtetme uf dr Stross und findets dötte glatt.
Vom Strosserand här ghörsch , hej Waggis,
gibmer öbbis, sisch fatal,
aber dass das käi Waggis, sondern ä alti Dante isch,
isch dene Lüt egal.
Jetzt muesch dr Zeedel umdreye…
…und scho gohts wyter:
Hauptsach si cheu ihri Plastigsäck fülle,
als gstandene Fasnächtler duesch do fascht duure drülle.
So goht d Vielfalt an dr Fasnacht vrlohre,
und das nid erscht sit gescht, sondern scho sit Johre.
Drumm düei mir an dere Stell do ganz klar säge,
d Traditione – DIE muessme pfläge.
Biodiversität isch ebbe au an dr Fasnacht wichtig,
süscht lauft die ganzi Sach inä vrcheerti Richtig.
Wär d Fasnacht nur no als grossi Party duet gseh,
dä het öbbis vrpasst, do gits no so vill meh.
Sigs Schnitzelbänk loose ime richtige Fasnachts`chäller,
sich freue uf d Mählsuppe mit richtig vill Chees im Teller.
Am zweu am Morge ämne Pfyffer und me Tambour
gmüetlich hindedrii laufe,
und s Koschtüm und d Larve vor d Fasnacht no sälber
baschtle und nid ab dr Stange chaufe.
Am Morgestraich, wenns mugsmüsli still wird,
churz bevors 4ri schloht,
oder am Ändstraich, wenn diä schönschtä Däg, und
somit d Fasnacht z Änd goht.
Do het scho mänge vo eus äs Tränli vrgosse,
willmä truurig isch gsi, dass es scho vrbii isch,
mä hets doch so fescht gnosse.
Jä au die truurige Momänte ghöre anere Fasnacht drzue,
wie näs Hyylgschichtli, wenn das vrzellt wird, lose alli zue.
Drum wäi mir d Freud an dr Fasnachtsvillfalt
eusem Nochwuchs witergeh,
dass mä au no in 50ig Johr äs Schissdräckzügli
bim Gässle cha gseh.
Wie imene Garte, muess me au do zu dr Artevillfalt achte,
und das ganze usemne andere Blickwinkel betrachte.
Über alles Ungezifer und Chäfer chame sich nämmlich freue,
und sött us däm Grund käi Gift meh gegesä streue.
Abgschnitteni Äscht und Strüücher düei mir zämmeträge
und ufere Biigi ligge loh,
dass alles wo chrücht cha drunter goh.
Anstell vom betonierte Sitzplatz möche mir jetzt
ä Glunggi im Garte,
und düei dört uf sälteni Mölch, Frösch und Libelle warte.
Drnäbe düei mir ä Pfoschtä tief in Bodä haue,
und für d`Spatze und d `Meisli äs Vogelhüüsli druf baue.
So cheu mir anstatt NETZ NATUR im Fährnseh z`glotzä,
Live im Gartä Vögel beobachtä, do gits nüt z`motzä.
D Biodiversität, die dörf nid stärbe,
süscht isches scho glii vrbii mit eusere Ärde.
Mir forderä drum:
MEH WIESE UND WALD,
UND DAS ZWAR BALD.